28.03.2025 in Landespolitik von SPD Karlsruhe-Land

Christian Holzer und Alexandra Nohl für den Wahlkreis 29 – Duo mit 100% Zustimmung nominiert

 

Forst, 26.03.2025

Die politische Bühne des Wahlkreises 29 (Bruchsal) bekommt ein frisches Gesicht: Christian Holzer, seit mehr als zehn Jahren aktiver Gemeinderat in Forst, stellv. Bürgermeister und Kreisrat, wurde nun einstimmig offiziell von der SPD als Kandidat für die Landtagswahl nominiert – ein Zeichen für die innovative und zukunftsorientierte Ausrichtung. Seine Ersatzkandidatin ist die Helmsheimerin Alexandra Nohl.

Durch die Sitzung führte der kommisarische Kreisvorsitzende Assad Hussain, sowie die stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Larissa Kässinger. Mit dabei war unter anderem Daniel Born MdL, Vizepräsident des baden-württembergischen Landtags. Er begleiteten die Versammlung mit einem Grußwort und klarer Unterstützung für das Kandidatenduo.

Christian Holzer, Prokurist und Geschäftsleiter der AWO im Landkreis Karlsruhe, betonte in seiner Vorstellungsrede, er sei von Herzen Kommunalpolitiker.
Diese Erfahrung wolle er in den Landtag einbringen. Holzer führt außerdem aus: „Ich setze mich für moderne und handlungsfähige Gemeinden, für eine starke Bildungslandschaft und eine engagierte Wirtschaftspolitik ein. Ich möchte Fürsprecher der Kommunen sein, die Heimat der Menschen.“

Mit Alexandra Nohl steht ihm eine engagierte Sozialdemokratin zur Seite, die sich seit vielen Jahren in der Parteiarbeit und der kommunalen Politik einbringt. Die Schulleiterin ist Gemeinderätin in Bruchsal und kandidierte bereits 2021 für den Landtag.
Nun tauscht sie mit Christian Holzer die Rollen. 2021 war nämlich Holzer Nohls Ersatzkandidat.

Holzer nimmt sich ein engagierter Wahlkampf vor. Seine Motivation beschreibt er wie folgt: „Ich will mit klarem Kompass und leidenschaftlichem Einsatz die Interessen der Menschen im Wahlkreis Bruchsal kraftvoll in Stuttgart vertreten.“
 

26.03.2025 in Landespolitik von SPD Karlsruhe-Land

Beate Essafi wird SPD-Landtagskandidatin im Wahlkreis Bretten – Edgar Schlotterbeck als Ersatzkandidat nominiert

 

Die SPD im Landtagswahlkreis Bretten hat auf ihrer Nominierungsversammlung am 19.03.25 im AWO-Haus in Weingarten Beate Essafi zur Kandidatin für die kommende Landtagswahl nominiert. Mit ihrer langjährigen Erfahrung im Gesundheitswesen, ihrer klaren sozialen Haltung und ihrer tiefen Verwurzelung in der Region steht sie für eine Politik, die die Menschen in den Mittelpunkt stellt.

Beate Essafi wurde am 3. Dezember 1964 in Pforzheim geboren, ist verheiratet und Mutter von drei Kindern. Nach ihrem Staatsexamen als Krankenschwester qualifizierte sie sich zur Pflegemanagerin, Case Managerin und Pflegesachverständigen. Seit Jahrzehnten arbeitet sie mit und für Menschen – engagiert, lösungsorientiert und mit einem feinen Gespür für soziale Gerechtigkeit.

„Ich bin hier zu Hause. Ich weiß, wo der Schuh drückt – und ich will Verantwortung übernehmen“, so Essafi. „Gesundheitsversorgung darf keine Frage der Postleitzahl sein. Ich will mich für faire Arbeitsbedingungen in Pflege und Erziehung einsetzen, für kostenfreie Bildung, mehr soziale Gerechtigkeit und eine offene, solidarische Gesellschaft.“

Mit Beate Essafi schickt die SPD eine Kandidatin ins Rennen, die zuhört, anpackt und für klare Werte steht – gerade in Zeiten, in denen Verlässlichkeit und Menschlichkeit wichtiger denn je sind.

Unterstützt wird sie vom SPD-Fraktionsvorsitzenden im Brettener Gemeinderat Edgar Schlotterbeck als Ersatzkandidat. Der frühere Elektromonteur und Betriebsrat bringt jahrzehntelange kommunalpolitische Erfahrung aus Bretten mit und steht für Bodenständigkeit, Engagement und soziale Verantwortung.

Gemeinsam stehen Beate Essafi und Edgar Schlotterbeck für eine Politik mit Herz, Haltung und Kompetenz – für Bretten, den Wahlkreis und ganz Baden-Württemberg.
 

17.03.2025 in Kreisverband von SPD Karlsruhe-Land

Anneke Graner mit 100 % Zustimmung zur Landtagskandidatin gewählt

 
Foto: Simon Hurst (SPD Malsch)

Malsch, 12.03.25

Mit einer überwältigenden Zustimmung von 100 % wurde Anneke Graner gestern zur Landtagskandidatin der SPD im Wahlkreis Ettlingen gewählt. Die gut besuchte Nominierungsveranstaltung im Kleintierzuchtverein in Malsch zeigte den starken Rückhalt, den Graner innerhalb der Partei genießt. Zum Ersatzkandidaten wurde Patrick Diebold, ehemaliger Bundestagskandidat der SPD, gewählt.

Erfahrene und engagierte Kandidatin Anneke Graner bringt eine breite politische Erfahrung mit.

Bereits von 2013 bis 2016 war sie Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg und setzte sich dort insbesondere für Familien- und Datenschutzpolitik ein. Als familienpolitische und datenschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion prägte sie zahlreiche Debatten mit. Sie war Mitglied im Sozial- und Ständigen Ausschuss, zweier Untersuchungsausschüsse sowie der Enquetekommission Pflege. Besonders hervorzuheben ist ihre Initiative zur bundesweit ersten Elternzeit für Abgeordnete, mit der sie ein starkes Zeichen für die Vereinbarkeit von Familie und Politik setzte.

Der SPD-Kreisvorsitzende Assad Hussain begrüßte die Kandidatur von Anneke Graner und die einstimmige Wahl: "Das Ergebnis zeigt: Wir gehen geschlossen und mit einer starken Kandidatin in den Landtagswahlkampf. Anneke Graner steht für soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit und eine Politik, die nah an den Menschen ist. Mit ihrer Erfahrung und Kompetenz wird sie eine starke Stimme für unseren Wahlkreis sein. Ich freue mich auf einen motivierten Wahlkampf mit ihr und unserem Ersatzkandidaten Patrick Diebold."

Anneke Graner freut sich über das Vertrauen und den Rückhalt ihrer Partei: „Ich freue mich sehr über das überwältigende Vertrauen, das mir heute ausgesprochen wurde. Ich will mit diesem Rückenwind den Weg zurück in den Landtag von Baden-Württemberg nehmen und dort sozialdemokratische Politik für die Menschen im Land machen.“

Mit dieser Wahl läutet die SPD Karlsruhe-Land eine kämpferische und geschlossene Phase des Wahlkampfes ein. Ziel ist es, die soziale Gerechtigkeit, eine nachhaltige Wirtschaftspolitik und eine starke Unterstützung für Familien weiter in den Mittelpunkt der politischen Arbeit zu stellen.

17.02.2025 in Ortsverein

Nachruf Willi Höbel

 
Willis Ehrung für 50 Jahre SPD-Mitgliedschaft

Die SPD Stutensee trauert um ihr langjähriges Mitglied Willi Höbel. Er verstarb am vorletzten Samstag im Alter von 91 Jahren.

13.02.2025 in Arbeitsgemeinschaften von SPD Karlsruhe-Land

Migration als Chance - Was muss Deutschland tun um Einwanderungsland zu sein?

 
Podiumsdiskussion am 04.02.

Am 04.02. hielt die SPD Karlsruhe-Land eine Podiumsdiskussion zum Thema „Migration als Chance“ im Alten Rathaussaal in Bretten ab. Auf dem Podium saßen der Bundestagskandidat Assad Hussain, das Mitglied des SPD-Landesvorstands Meri Uhlig, der Vorsitzende des Internationalen Freundeskreises Gerhard Junge-Lampart und der Brettener Flüchtlingspfarrer Gunter Hauser. Moderiert wurde die Veranstaltung von Jason Baumgärtner, dem Vorsitzenden der AG Migration und Vielfalt Karlsruhe-Land.

„Deutsche Geschichte war immer wieder geprägt von neuer Einwanderung und Völkerwanderung.“ Mit diesen Worten eröffnete Jason Baumgärtner die Podiumsdiskussion. Ziel sei es, eine andere Migrationsdebatte zu führen als die, die aktuell oft dominiert.

Die erste Frage richtete sich an Herrn Junge-Lampart: „Welche Rolle spielt die Vielfalt für die wirtschaftliche und soziale Zukunft Deutschlands?“ Auf diese offene Frage erklärte Junge-Lampart, dass ausländische Kulturen unseren Alltag bereichern und viele Fach- und Hilfskräfte essenziell für unsere sozialen Strukturen seien.

Anschließend erzählte Pfarrer Gunter Hauser eine bewegende Geschichte über einen Migranten, dem trotz erfolgreich abgeschlossener Berufsausbildung die Abschiebung drohte. „An solche Menschen denkt man oft nicht, wenn man über Migration in Deutschland spricht“, sagte Assad Hussain, der in Bruchsal geboren und aufgewachsen ist. Der Bundestagskandidat hat selbst einen Migrationshintergrund und musste daher viele Hürden überwinden. Doch für ihn steht fest: Deutschland ist seit jeher seine Heimat, und er tritt an, um das Beste für dieses Land zu leisten.

„Geflüchtete werden in Deutschland oft nur als vorübergehende Gäste betrachtet. Dabei sollten wir ihnen von Anfang an eine langfristige Perspektive bieten“, so Meri Uhlig. Sie ist der Auffassung, dass die langfristige Integration von Menschen in Deutschland die beste Lösung sei, um allen die besten Chancen zu ermöglichen.

Fakt ist, dass viele Fluchtgründe über Jahre hinweg bestehen und dass auch nach deren Ende viele Menschen, die sich hier eingelebt haben, bleiben möchten. Dieses Potenzial sollte genutzt und Menschen zur Entfaltung ihrer Fähigkeiten ermutigt werden.

Doch diese Migrationspolitik ist bei der SPD an einem klaren Wertekompass ausgerichtet. Hier zieht die Partei auch rote Linien: „Das Grundrecht auf Asyl ist mit der Sozialdemokratie nicht verhandelbar“, erklärte Assad Hussain auf Nachfrage eines Zuschauers.

Die SPD möchte mit solchen Debatten der aktuellen Medienlandschaft eine differenzierte Perspektive entgegensetzen. Durch den direkten Dialog mit den Bürger*innen soll wieder Vertrauen geschaffen und Sicherheit vermittelt werden. Dabei geht es darum, komplexe Themen in einem angemessenen Rahmen zu diskutieren, in dem die Sorgen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen gehört und in den Diskurs einbezogen werden.

04.02.2025 in Gemeinderatsfraktion

SPD-Gemeinderatsfraktion Stutensee - Haushaltsrede 2025

 

Wolfgang Sickinger, Fraktionsvorsitzender - am 03.02.2025
- vorgetragen von Reinhard Breyer -

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Becker,
sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Schönhaar,
werte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung,
werte Kolleginnen und Kollegen,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das Haushaltsjahr 2024 steht leider wie die Vorjahre im Zeichen der Unsicherheit. Internationale Kriege und Krisen beeinträchtigen weiterhin die Volkswirtschaften. Hinzu kommt der Protektionismus in den USA, verbunden mit der Androhung von Zöllen, die insbesondere unsere exportorientierte Wirtschaft hart treffen würden.

Bereits jetzt sind die gesamtwirtschaftlichen Aussichten in unserem Land eingetrübt. So liegen die Wirtschaftsprognosen gegenwärtig bei einem geringen Wachstum von 0,4%.

Die Einnahmen der Haushalte von Bund, Ländern, Landkreisen und Kommunen bleiben davon nicht verschont. Bei den Landkreisen, Städten und Gemeinden kommt noch hinzu, dass sie von Bund und Land nicht auskömmlich für die übertragenen Aufgaben finanziert werden. Etwa 25 Prozent der Ausgaben resultieren aus Bundes- und Landesgesetzen, aber die Landkreise und Kommunen erhalten nur 14 Prozent der Steuereinnahmen. Ein klarer Verstoß gegen das Konnexitätsprinzip; einfach ausgedrückt: „Wer bestellt bezahlt!“

Das hat u.a. mit dazu beigetragen, dass der Landkreis angesichts seines auf Kante genähten Sparhaushalts die Kreisumlage von 27,5 auf 32 Prozentpunkte erhöhen musste, was für unseren Ergebnishaushalt einen Mehraufwand von etwa 2 Mio € bedeutet.

Das ist bitter, denn dadurch wird der bereits negative Ergebnishaushalt weiter belastet. Umso mehr begrüßen wir, dass die Verwaltung bereits im Vorfeld der Haushaltsplanberatungen in einem Kraftakt Einsparungen in Höhe von fast 3 Mio € vorgenommen hat. So beläuft sich das aktuell für 2025 berechnete Defizit noch auf 4,5 Mio €.

Das ist deutlich besser als der Ansatz im letzten Jahr, doch die Abschreibungen im Umfang von 4 Mio € werden immer noch nicht erwirtschaftet. Wir leben also weiterhin von der Substanz. Die Genehmigungsfähigkeit des Haushalts ist aber sichergestellt.

Mit unserem Defizit stehen wir nicht allein. Laut einer nicht repräsentativen Umfrage des Städtetages planen 87 Prozent der teilnehmenden Städte für 2025 ein negatives Haushaltsergebnis. Dies zeigt deutlich, dass die Finanzbeziehungen zwischen Bund, Land und Kommunen zugunsten der Städte und Gemeinden verändert werden müssen.

Es hilft aber nichts: Wir müssen das Minus im Ergebnishaushalt in diesem und in den nächsten Jahren weiter reduzieren, denn nach der mittelfristigen Finanzplanung ist die Liquidität, also die Rücklage, spätestens 2027 soweit aufgebraucht, dass sie nicht mehr zum Ausgleich des Defizits herangezogen werden kann.

Das bedeutet, dass wir bei den Aufwendungen das Notwendige vom nur Wünschbaren unterscheiden müssen. Die jeweiligen Standards sind auf das Zweckmäßige zu beschränken.

Auf jeden Fall müssen wir priorisieren. Das gilt leider auch für Sanierungsmaßnahmen, die nach Dringlichkeit zeitlich realisiert werden sollten. Dazu ist ein Gesamtkonzept erforderlich.

Vor Entscheidungen über Neubau- und Sanierungsprojekte sind die notwendigen Maßnahmen und Kosten umfassend zu ermitteln, um Nachträge und zeitliche Verzögerungen möglichst zu vermeiden. Als Beispiele seien hier die Mehrzweckhalle Staffort und die immer noch nicht realisierte Enthärtungsanlage genannt.

Nach diesen grundsätzlichen Anmerkungen wenden wir uns einzelnen Bereichen zu, die unserer Fraktion wichtig sind:

Im Ergebnishaushalt bilden die Personalausgaben mit 23,1 Mio € den größten Posten. Diese sind neben den Gehaltserhöhungen auf die deutliche Aufgabenmehrung sowie die gestiegenen Ansprüche und Erwartungen der Einwohner zurückzuführen. In den letzten Jahren waren besonders zusätzliche pädagogische Fachkräfte für die neuen Kindergartengruppen und die Schulsozialarbeit notwendig. Weiteres Personal wird 2025 beispielsweise für die Naturkindergärten, aber auch im Bereich des Tiefbaus für die dringenden Straßensanierungen benötigt. Deshalb hoffen wir, dass die bei der Haushaltsvorberatung zusätzlich beschlossene Stelle für den Tiefbau zeitnah besetzt werden kann. Denn um Personal in diesem Bereich herrscht angesichts des Fachkräftemangels eine starke Konkurrenz. Das gilt auch für andere Bereiche, sodass manche Projekte nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern darüber hinaus wegen fehlenden Fachpersonals in die Folgejahre verschoben werden müssen.

Auf jeden Fall geht es der SPD-Fraktion im Verwaltungsbereich um möglichst zeitnahe und gute Dienstleistungen für die Einwohnerschaft. Deshalb stimmen wir dem für 2025 vorgelegten Stellenplan uneingeschränkt zu. Dies gilt auch für die Aufwendungen für ein erweitertes digitales Dienstleistungsangebot.

Im Sinne der Verwaltungsvereinfachung erhalten die Ortschaftsräte und der Stadtteilausschuss eigene Budgets, die sie eigenverantwortlich verwalten, ohne immer wieder Rücksprache mit anderen Ämtern nehmen zu müssen. Ein Vorschlag der Stadtverwaltung, den wir sehr begrüßen.

Was die Neuausrichtung der Verwaltungsstruktur anbetrifft, so hat es sich unseres Erachtens bereits im ersten Jahr bewährt, die Bereiche „Kinder, Jugend, Familie und Soziales“ in einem eigenen Amt zu bündeln und mit einer eigenen Amtsleitung auszustatten.

Außerdem finden wir es gut, dass die Verwaltung bei den beabsichtigten Projekten aufzeigt, welchen Beitrag sie für die Realisierung des Stadtentwicklungsplanes 2035 leisten. So wird deutlich, dass es Verwaltung und Gemeinderat mit der schrittweisen Umsetzung ernst ist und kein Plan für die Schublade erarbeitet wurde, wie der eine oder andere vielleicht befürchtet hat.

In diesem Zusammenhang ist es uns wichtig, dass bezahlbarer und sozialer Wohnraum durch eine verträgliche Nachverdichtung in geeigneten Innenbereichen der Stadtteile geschaffen wird, wie es derzeit bei mehreren Projekten in Blankenloch geschieht. Trotzdem wird angesichts der großen Nachfrage junger Menschen aus Stutensee längerfristig eine maßvolle Außenentwicklung in geeigneten Bereichen nicht auszuschließen sein, doch nicht im Umfang von 16 ha, wie es der „Flächenpool“ vorsieht.

Was den sozialen Wohnraum betrifft, so reichen die bisher geschaffenen oder gerade im Bau befindlichen geförderten Wohnungen nicht aus. Deshalb sollte der Eigenbetrieb „Stadtwohnung“ mittelfristig zur kommunalen sozialen Wohnungsbaugesellschaft weiterentwickelt werden. Den Haushaltsansatz beim Eigenbetrieb zum Erwerb von Wohnraum tragen wir gerne mit.

Mit bebaubaren gemeindeeigenen Flächen sollten wir zukünftig sorgfältiger umgehen und sie nicht einfach auf Nimmerwiedersehen veräußern. Deshalb unterstützen wir die Überlassung der Mehrfamilienhausgrundstücke im Wohngebiet Vierundzwanzigmorgenäcker in Spöck in Form des Erbbaurechts.

Im Blick auf weitere Wohnbauflächen müssen sich Stadtverwaltung und Gemeinderat zumindest mittelfristig Gedanken über die zukünftige Nutzung der erworbenen Landesfläche in Friedrichstal machen, nachdem sich die Realisierung eines Gesundheitszentrums an dieser Stelle leider zerschlagen hat. Für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung hat sich glücklicherweise eine Ersatzlösung in der östlichen Rheinstraße gefunden, die je nach Bedarf noch ausbaufähig sein sollte.

Wichtig ist uns auch die kommunale Jugendarbeit und die Beteiligung der jungen Menschen in Form des Jugendforums. Bedingt durch die Coronazeit gab es zwar einen gewissen Durchhänger, doch mittlerweile hat sich wieder eine Gruppe engagierter Jugendlicher gefunden, die wir gerne in ihren Anliegen unterstützen. Den Haushaltsansätzen für die kommunale Jugendarbeit und das Feriendorf „Caribi“ stimmen wir zu.

Bei den Investitionen haben für uns die Schulen und Kindergärten Priorität. Hier sind aktuell und in den nächsten Jahren große Summen für Sanierungs-, Erweiterungs- und Neubaumaßnahmen aufzubringen. So werden zurzeit unter großem Zeitdruck in der östlichen Rathausstraße Containermodule als Zwischenlösung für die ausgelagerten Gruppen des schadstoffbelasteten Michaeliskindergartengebäudes aufgestellt. Die Module und Außenanlagen werden ansprechend gestaltet, sodass sie nicht als Provisorium zu empfinden sind.

Dabei fragen wir uns, ob sich das insgesamt sanierungsbedürftige denkmalgeschützte Gebäude weiterhin für einen modernen Kindergarten eignet. Die geplante Machbarkeitsstudie sollte sich auch mit dieser Frage auseinandersetzen und alternativ einen möglichen Standort für einen Neubau aufzeigen.

Erfreulich ist es, dass endlich nach einer jahrelangen Hängepartie die überfällige Generalsanierung des Kindergartens St. Josef in Blankenloch in Angriff genommen wird. Auch den Haushaltsansätzen für die Naturkindergärten in Büchig und Friedrichstal sowie für die Planung des Waldkindergartens Staffort stimmen wir zu. Wir halten es für sehr wichtig, dass unsere Kinder zunächst wertvolle direkte Erfahrungen in Wald und Flur sammeln, bevor sie später in die digitale Welt eintauchen.

Hoher Investitionsbedarf fällt bei der dringend erforderlichen Sanierung und Erweiterung des Schulzentrums an. Bis 2028 sind insgesamt 40 Mio € vorgesehen, in diesem Jahr fallen 300.000 € für die Planung an. Das ist ein gewaltiger finanzieller Kraftakt, den wir aber für eine gute Bildung unserer Kinder stemmen müssen. Positiv nehmen wir zur Kenntnis, dass der Mensabetrieb am Schulzentrum endlich wieder aufgenommen worden ist.

Den Ansätzen für die anderen Schulen in allen Stadtteilen stimmen wir ebenfalls zu und erkennen an, dass die Planung eines neuen Kernzeitgebäudes für die Grundschule Büchig zunächst zurückgestellt wird, bis Klarheit über die Standorte der zukünftigen Ganztagsbetreuung besteht.

Sehr wichtig ist uns darüber hinaus der kommunale Klima-, Umwelt- und Naturschutz, im Speziellen die Beteiligung der Stadt am „European Energy Award“, „European Climate Award“ und „Klimapakt“ in Zusammenarbeit mit der Umwelt- und Energieagentur des Landkreises. Gerne beteiligen wir uns auch an den Arbeitsgruppen und Workshops zum „Aktionsplan Mobilität, Klima- und Lärmschutz“ sowie zur „Rezertifizierung für das Labeling-Verfahren StadtGrün naturnah“.

Aber auch dieser Bereich bleibt leider nicht von den eingangs genannten Sparzwängen verschont. Die SPD-Fraktion sieht die Dinge realistisch und stimmt deshalb den Kürzungen und zeitlichen Verschiebungen zu, die von der Stadtverwaltung vorgeschlagen worden sind. Als Beispiele seien hier die PV-Eigenbelegung (Stromverbund 2), Verzicht auf ein Konzept für PV- Freiflächenanlagen oder das Nahwärmekonzept „Wohnpark Mittendrin/Badstraße“ genannt. In 2025 soll aber eine Grundsatzentscheidung über mögliche Betreibermodelle für die 1. Ausbaustufe des zukünftigen Nahwärmenetzes Blankenloch fallen. Darüber hinaus sind auch die kleineren Nahwärmenetze in allen Stadtteilen für den Klimaschutz wichtig.

„Aufgeschoben“ sollte gerade bei Projekten der Energie- und Wärmeplanung nicht „aufgehoben“ bedeuten. Diese wichtigen Maßnahmen für den Klimaschutz sind auf jeden Fall mittelfristig umzusetzen. Das gilt auch für die zunächst gekürzten oder verschobenen Projekte im Natur- und Umweltschutz.

Zur Ausarbeitung eines Waldleitbildes haben wir uns mehrheitlich für ein weniger aufwendiges Verfahren ohne externe Begleitung entschieden. Wir sind der Auffassung, dass ein vereinfachtes Verfahren unter Beteiligung des Forstes, der Stadt und interessierter Bürgerinnen und Bürger zu einem guten Ergebnis führen wird.

Die katastrophalen Regenereignisse der letzten Jahre und zuletzt in der Region Gondelsheim/Bruchsal mahnen uns, verstärkte Anstrengungen im Hochwasser- und Starkregenschutz zu unternehmen. Deshalb begrüßen wir die für 2025 und die Folgejahre vorgesehenen Maßnahmen in diesem Bereich. Gleiches gilt für den Katastrophenschutz.

Im Weiteren sprechen wir noch einige Projekte in den einzelnen Stadtteilen an, die uns wichtig sind:

In Staffort geht die neue Mehrzweckhalle in Betrieb, ein Meilenstein für die Schule und die Dorfgemeinschaft.

Ein „Dauerbrenner“ in Friedrichstal ist die seit Längerem dringend sanierungsbedürftige Unterführung Eichendorffstraße. Der desolate Fahrbahnzustand erlaubt unseres Erachtens kein Zuwarten bis 2027. Die neu geschaffene Stelle für den Tiefbau sollte die Sanierungsplanung und -realisierung beschleunigen.

Zumindest mittelfristig mahnen wir darüber hinaus ein Sanierungskonzept für das Alte Rathaus in Friedrichstal an.

In Spöck stimmen wir der Dachsanierung für das Begegnungszentrum zu und setzen uns dafür ein, dass in einem zweiten Anlauf das zentrale Projekt „Wohnen im Alter“ in 2025 geplant und nachfolgend ohne weitere Verzögerungen umgesetzt werden kann.

Den Haushaltsansätzen für den barrierefreien Ausbau der Haltestellen und für die Feuerwehr stimmen wir zu. Mitte des Jahres soll auch der von vielen Seiten immer wieder geforderte Feuerwehrbedarfsplan vorgelegt werden.

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Becker,
sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Schönhaar,
werte Kolleginnen und Kollegen,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wenn wir uns in unserer Haushaltsrede auf einige Schwerpunkte beschränkt haben, so ist dies nur der Redezeit geschuldet und bedeutet nicht, dass uns andere Haushaltsansätze weniger wichtig sind.

In Anerkennung der notwendigen Einsparungen stimmen wir dem vorliegenden Haushaltsplan zu, auch wenn uns dies nicht immer leichtgefallen ist.

Bei unserer Kämmerin Frau Leyerle und ihrem Team, aber auch bei allen an der Aufstellung des Haushaltsplanwerkes beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung bedanken wir uns für die mit großem Engagement und Zeiteinsatz geleistete Arbeit. Der übersichtliche Haushaltsplanentwurf mit den erklärenden Steckbriefen hat es uns sehr erleichtert, uns in dem Zahlenwerk zurechtzufinden.

Bedanken möchten wir uns auch bei allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die sich in vielfältiger Weise ehrenamtlich für ihre Mitmenschen und die Gemeinschaft einsetzen.

Dank gilt ebenfalls allen Kolleginnen und Kollegen für die zumeist konstruktive Zusammenarbeit.
Dank auch für die Aufmerksamkeit

Wolfgang Sickinger

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