Liebe Genossinnen und Genossen,
manchmal ist es echt schwer die richtigen Worte zu finden. Das Wahlergebnis ist eine krachende Niederlage. Anders kann man das was Sonntag passiert ist nicht beschreiben Und anders als bei vorausgegangenen Wahlen versucht auch niemand diese Niederlage schön zu reden.
Erste Konsequenzen sind schon gezogen. Unsere Arbeit in der großen Koalition wurde nicht honoriert und das zum zweiten Mal. So ist es nur logisch, dass die SPD in die Opposition geht. Damit haben wir die Möglichkeit uns inhaltlich und personell zu erneuern. Auch das ist nach dieser Niederlage eine logische Konsequenz.
Viele von Euch haben in den letzten Wochen unermüdlich gekämpft. Dafür danke ich Euch sehr! Besonders danke ich unseren Kandidaten. Neza und Patrick haben alles gegeben, obwohl sie wussten, dass sie kaum eine Chance auf den Einzug in den Bundestag hatten. Ich danke den Beiden und ganz besonders auch den Teams für einen großartigen Wahlkampf. Sie hätten ein viel besseres Ergebnis verdient gehabt.
Genossinnen und Genossen, die nächsten Jahre werden sicher nicht einfach, aber ich lass mich nicht entmutigen. Die SPD wird gebraucht, zunächst als starke Opposition und als Bollwerk gegen die rechtspopulistischen Vereinfacher, die jetzt in den Bundestag eingezogen sind. Wir dürfen und wir werden denen das Feld nicht überlassen.
Die Aufarbeitung des Wahlergebnisses wird sicher einige Zeit in Anspruch nehmen. Wir sollten das aber gründlich tun, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Ich bin mir sicher, dass wir das gemeinsam hinbekommen. Der Parteivorstand hat schon Regionalkonferenzen angekündigt, auf denen wir über die Konsequenzen dieses Wahldebakels diskutieren werden.
Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität sind weiter auf der Tagesordnung. Da bin ich mir sicher. Vielleicht haben wir uns zur sehr auf das Tagesgeschäft konzentriert. Vor dem Hintergrund unserer Grundsätze müssen wir wieder deutlich machen, wie wir uns die Gesellschaft in der Zukunft vorstellen und welche Schritte wir für eine gute Zukunft gehen wollen. Nur dann wird klar, dass Politik kein Selbstzweck ist, sondern, dass es darum geht das Leben der Menschen Tag für Tag ein wenig besser zu machen. Wer wenn nicht wir, soll eine zukunftsfähige Idee für den Fortbestand der sozialen Demokratie entwickeln? Dazu braucht es die SPD!
Mut macht mir, dass in diesem Jahr 24 000 Menschen in die SPD eingetreten sind. Allein am Wahlabend über 1000. Und dass wir sehr geschlossen gekämpft haben, macht mir auch Mut. Das war in der Vergangenheit ja nicht immer so. Gemeinsam werden wir es schaffen uns wieder aufzurichten und die Menschen von unseren Ideen zu überzeugen. Lasst uns beieinander bleiben Genossinnen und Genossen.
Nochmals herzlichen Dank für Euren großen Einsatz und bis bald,
Euer Toni